„Film ab gegen Nazis – Flimmerkiste für Jugendliche in Bad Kreuznach“

Rechtsextreme und demokratiefeindliche Einstellungen sind stark angestiegen und weiter in die Mitte der Gesellschaft gerückt, so wie das die aktuelle Mitte– Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung belegt. Die Bindungskraft dieser menschenfeindlichen Einstellung zu erkennen ist eine Voraussetzung dafür, ihr wirksam entgegenzutreten. Natürlich reicht die Analyse nicht aus. Wichtig ist auch, Jugendlichen – und nicht nur ihnen – Angebote demokratischen Handelns zu machen. Die Auseinandersetzung mit der extremen Rechte durch das Medium Film kann ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein. Filme vermitteln Bilder und Emotionen, die lange im Kopf bleiben. Darin liegt ihre Wirkungsmacht, die Chance und Risiko zugleich birgt: Chance, wenn ein Film reflektiert und differenziert ein Thema bearbeitet; Risiko, wenn er gezielt manipuliert oder die Identifikation mit menschenverachtenden Haltungen anstreben, so wie Teile der extrem Rechten dieses Medium nutzten, um ihre Ideologie zu verbreiten.

Für die „Flimmerkiste“ haben die Organisator*innen Anne-Sophie Pfeifer vom Bund Deutscher Pfadfinder_innen (BDP), Peter Wagner von der Alternativen Jugendkultur (AJK) und Anika Weinsheimer von der Ev. Jugend drei Filme ausgewählt, die sich mit der Thematik der extremen Rechte, dem Nationalsozialismus sowie dem Widerstand auseinandersetzen. Nach einer kurzen Einführung werden die Filme im Keller der AJK angeschaut und danach gemeinsam reflektiert.

Termine „Flimmerkiste“:

– Donnerstag, 02.11.2023:

Es wird die Geschichte des 24. August 1992 in Rostock-Lichtenhagen aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Menschen erzählt. Am Ende dieses Tages werden einige von ihnen um ihr Leben fürchten, während andere Molotow-Cocktails werfen. Triggerwarnung: Gewalt

– Donnerstag, 23.11.2023:

Luisa will, dass sich etwas verändert in Deutschland. Alarmiert vom Rechtsruck im Land und der zunehmenden Beliebtheit populistischer Parteien, tut sie sich mit ihren Freund*innen zusammen, um sich klar gegen die neue Rechte zu positionieren. Triggerwarnung: Gewalt

– Donnerstag, 07.12.2023:

Der Film ist frei nach Anna Seghers gleichnamigen Roman erzählt und handelt von einem Deutschen, der während des Nationalsozialismus nach Marseille flieht. Der Regisseur verlegt die Handlung in die Gegenwart und zeigt damit eindrücklich die Verworrenheiten aus Vergangenem und dem Hier und Jetzt. Triggerwarnung: Suizid

Alle Filmvorführungen finden jeweils um 19.00 Uhr im Keller der AJK, Planiger Str. 29 in Bad Kreuznach statt. Alle Filme sind FSK 12. Eintritt, Popcorn und Getränke sind frei.

Die „Flimmerkiste“ findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe Antifaschistischer Herbst des Bündnisses Kreuznach für Vielfalt statt. Sie ist ein Kooperationsprojekt von der Alternativen Jugendkultur Bad Kreuznach e.V., dem Bund Deutscher Pfadfinder_innen RLP und der Ev. Jugend An Nahe und Glan.

Kreuznach für Vielfalt ist das Netzwerk der Vereine und Verbände aus der Stadt und dem Landkreis Bad Kreuznach, das sich dafür einsetzt, Demokratie zu fördern, Vielfalt zu gestalten sowie Rechtsextremismus und Rassismus zu bekämpfen.

Der Antifaschistische Frühling ist ein Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!, gefördert durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

Durch das Bundesprogramm Demokratie leben!  werden in ganz Deutschland kommunale Gebietskörperschaften dabei unterstützt, Partnerschaften für Demokratie, wie wir in Stadt und Landkreis Bad Kreuznach auch eine sind, als strukturell angelegte, lokale Bündnisse aufzubauen. In diesen Partnerschaften für Demokratie kommen die Verantwortlichen aus der kommunalen Politik und Verwaltung sowie Aktive aus der Zivilgesellschaft – aus Vereinen und Verbänden über Kirchen bis hin zu bürgerschaftlich Engagierten – zusammen. Anhand der lokalen Gegebenheiten und Problemlagen entwickeln sie gemeinsam einen, auf die konkrete Situation vor Ort abgestimmten, Plan.

Weitere Informationen unter www.kreuznach-fuer-vielfalt.de

24.10.2023 – A. Weinsheimer

  • 16.11.2023
  • A. Weinsheimer
  • Red